Anleitung und Vorlage für einen Marketingplan
Anstatt blindlings irgendwelche Marketingaktionen und Werbemaßnahmen zu starten, ist es deutlich sinnvoller und effektiver, einen konkreten und detaillierten Marketingplan zu erstellen. Nun stellt sich aber die Frage, wie ein Marketingplan überhaupt erstellt wird und welche Inhalte hineingehören.
Natürlich hängt die Marketingstrategie eines Unternehmens von vielen Faktoren ab, die individuell berücksichtigt werden müssen.
Hier aber eine allgemeine und grundlegende Anleitung
und Vorlage für einen effektiven Marketingplan:
Grundsätzliches zum Marketingplan
Prinzipiell sollte ein Marketingplan immer für einen bestimmten Zeitraum aufgestellt werden, beispielsweise für ein halbes oder ein ganzes Jahr. Die einzelnen Planungsphasen lassen sich aus den Inhalten ableiten, die ein Marketingplan mindestens enthalten sollte.
Zu den wesentlichen Inhalten eines Marketingplans gehören die strategischen Komponenten, die Zielsetzung, die Marketingmaßnahmen, das Budget und die Aktionsplanung. Bei Existenzgründern und Jungunternehmern beinhaltet die Planung außerdem, welche Produkte oder Dienstleistungen über welche Kanäle und zu welchem Preis angeboten werden.
Phase 1: die strategischen Komponenten
In vielen Fällen konzentriert sich das Marketing in erster Linie auf konkrete Maßnahmen. Allerdings bringen auch die kreativsten Maßnahmen und Aktionen häufig nicht viel, wenn sie nicht auf einer durchdachten Strategie basieren. Aus diesem Grund beginnt ein guter Marketingplan immer mit der Planung der Marketingstrategie. Im Zusammenhang mit der Marketingstrategie stehen grundsätzliche Informationen zum Unternehmen im Mittelpunkt.
Als Basis für die Entwicklung der Strategie sollten folgende Fragen beantwortet werden:
· Welchen konkreten Nutzen bietet das Unternehmen seinen Kunden?
Welche Vorteile haben die Kunden davon, wenn sie die Produkte des Unternehmens kaufen oder seine Dienstleistungen in Anspruch nehmen?
· Wer sind die Kunden des Unternehmens?
Hierzu gehören Angaben wie Alter, Einkommen, Interessen oder Beruf bei Privatkunden und Branche, Größe und Region bei gewerblichen Kunden.
· Was ist der USP-Faktor des Unternehmens?
USP steht für Unique Selling Proposition und beschreibt vereinfacht erklärt die Gründe, weshalb Kunden gerade mit diesem Unternehmen Geschäfte machen und nicht mit einem Mitbewerber. Es geht also darum, abzuklären, wo die größten Stärken des Unternehmens liegen und was es besser kann als seine Konkurrenz.
Die Beantwortung dieser Fragen ist sehr wichtig, denn sie legt nicht nur die Marketingstrategie fest, sondern beeinflusst eine viel Vielzahl von Unternehmensentscheidungen. Die Frage nach dem Nutzen bestimmt darüber, welche Produkte und Dienstleistungen überhaupt beworben werden, die Frage nach den Zielgruppen legt fest, für wen und in welcher Form geworben wird. Die Frage nach dem USP-Faktor hat Einfluss auf die Informationen und Aussagen, die in der Werbebotschaft eine zentrale Rolle spielen.
Phase 2: die Zielsetzung
In der zweiten Phase geht es darum, die Marketingziele für einen bestimmten Zeitraum festzulegen. Das bedeutet, es wird geplant, welche konkreten Ergebnisse das Marketing bis zu welchem Zeitpunkt erreichen soll.
Die Ziele können beispielsweise darin bestehen, die Umsätze in einem halben Jahr um einen bestimmten Prozentsatz zu steigern, die Besucheranzahl auf der Unternehmenshomepage bis zum Jahresende um einen festgelegten Prozentsatz zu erhöhen oder innerhalb eines Jahres eine bestimmte Anzahl an potenziellen Kunden in die Adressdatenbank aufzunehmen. Die Ziele konkret festzulegen, bietet zwei wesentliche Vorteile.
Zum einen hilft die Zielplanung bei der Umsetzung eines dauerhaften Marketings im Tagesgeschäft, denn die Gefahr sinkt, dass sich das Unternehmen verzettelt und seine eigentlichen Ziele und Absichten aus den Augen verliert.
Zum anderen bildet die Zielplanung die Basis für das benötigte Budget, denn nur wenn feststeht, was eigentlich erreicht werden soll, können die Kosten, die für das Marketing entstehen, kalkuliert werden.
Phase 3: die Marketingmaßnahmen
Auf Grundlage der Strategie und der Zielsetzung können die konkreten Marketingmaßnahmen geplant werden. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt im Wesentlichen von drei Aspekten ab. Ein Aspekt ist die Zielgruppe, denn nicht jede Zielgruppe lässt sich mit jeder Maßnahme tatsächlich effektiv erreichen.
Der andere Aspekt sind die Ziele, denn je nach Zielsetzung sind bestimmte Maßnahmen besser geeignet als andere. Der dritte Aspekt schließlich sind die Kosten und hier geht es darum, wie viel Geld ein Unternehmen investieren kann und möchte, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zu bewerben, ohne dass dabei Kostenaufwand und möglicher Gewinn aus dem Gleichgewicht geraten. Die Palette an möglichen Marketingmaßnahmen ist sehr groß.
Einige Beispiele wären Direktmarketing per Post oder E-Mail, Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, Einträge in Verzeichnisse und Branchenbücher, Außenwerbung, Optimierung des Internetauftritts, Bonusprogramme oder Verkaufsaktionen.
Phase 4: das Budget
Der Kostenfaktor spielt eine wichtige Rolle. Zum einen kann nicht jedes Unternehmen große Geldsummen in Werbekampagnen investieren. Zum anderen muss das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen ausgewogen bleiben. Wenig sinnvoll ist es beispielsweise, wenn das Unternehmen pro Produkt, das es verkauft hat, 5 Euro in die Werbung investiert hat, das Produkt selbst aber nur einen Gewinn von 3 Euro bringt.
Die Planung des Budgets kann nach drei Gesichtspunkten erfolgen:
1. Wird das Budget nach Zielsetzung geplant, wird hinter jedem Marketingziel der Betrag aufgeschrieben, der benötigt wird, um dieses Ziel zu erreichen.
2. Bei einer Planung nach dem Umsatz werden der Umsatz des letzten Jahres und der voraussichtliche Umsatz des aktuellen Jahres zugrunde gelegt. Aus dem Mittelwert dieser beiden Umsätze wird dann ein bestimmter Prozentsatz als Budget für das Marketing festgelegt und für die verschiedenen Marketingmaßnahmen aufgeteilt.
3. Die dritte Möglichkeit besteht darin, das Budget nach Neukunden zu planen. Hierzu wird zunächst ermittelt, wie hoch die Summe ist, die durchschnittlich in einem Jahr durch einen neuen Kunden erwirtschaftet wird.
Bringt ein Neukunde pro Jahr beispielsweise 500 Euro Umsatz, können 100 Euro für das Marketing investiert werden. Anhand der Zielplanung kann dann das Marketingbudget festgelegt werden. Für beispielsweise 10 neue Kunden innerhalb eines Jahres können 1000 Euro als Marketingbudget geplant werden.
Phase 5: die Aktionsplanung
In der letzten Phase des Marketingplans geht es nun darum, konkrete Aktionen zu planen. Jedem Ziel werden dazu geeignete Marketingmaßnahmen zugeordnet und unter Berücksichtigung von Strategie und Kostenplanung Aktionen festgelegt.
Besteht ein Ziel beispielsweise darin, neue Kunden zu gewinnen, und ist als Maßnahme geplant, eine Anzeige in einer Fachzeitschrift zu schalten, könnte die Aktionsplanung folgendermaßen aussehen:
·
Eine oder mehrere geeignete Fachzeitschriften auswählen, die die Zielgruppe liest.
·
Die Werbekonditionen erfragen und vergleichen. Möglich ist teilweise auch, Rabatte auszuhandeln, beispielsweise wenn die Anzeige mehrfach geschaltet wird.
·
Die Anzeige gestalten und einreichen.
Die Ergebnisse kontrollieren
Mit dem Marketingplan und dessen Umsetzung ist es aber noch nicht getan. Genauso wichtig ist es, die Ergebnisse regelmäßig zu kontrollieren, denn es bringt nichts, viel Geld in Marketingmaßnahmen zu investieren, die letztlich nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Eine sehr einfache, aber durchaus effektive Möglichkeit zur Erfolgskontrolle besteht darin, Kunden zu fragen, wie Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind. Die Auswertung einer solchen Umfrage zeigt auf, welche Marketingmaßnahmen am besten angenommen wurden und welche Maßnahmen wenig Sinn machen.
Mehr Anleitungen und Tipps zu Werbung und Marketing:
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