Handgeschriebenes als Marketinginstrument
Eine kleine, liebevolle Botschaft vom Partner, eine Ansichtskarte aus dem Urlaub oder Glückwünsche zum Geburtstag oder zu Weihnachten: Handgeschriebene Post ist heutzutage selten geworden.
Und wenn dann doch einmal ein handgeschriebener Brief im Briefkasten liegt, löst er beim Empfänger positive Gefühle und Neugier aus. Deshalb wird so gut wie jeder handgeschriebene Brief auch geöffnet und gelesen. Genau diesen Effekt können sich Unternehmen zunutze machen, indem sie Handgeschriebenes als Marketinginstrument einsetzen.
Inhalt
Die Akzeptanz von Werbebriefen und Newslettern sinkt.
Neben Werbespots und Werbeanzeigen sind Werbebriefe und Newsletter zwei klassische Marketinginstrumente, wenn es um die direkte Ansprache von potenziellen Kunden geht. Dabei setzen Unternehmen seit einiger Zeit vor allem auf die Werbung per E-Mail. Schließlich lässt sich ein Newsletter in vergleichsweise kurzer Zeit erstellen.
Durch einen automatisierten Versand kann das Unternehmen die Werbenachrichten schnell, unkompliziert und kostengünstig an die Empfänger übermitteln. Der Haken an der Sache ist aber, dass die Öffnungsraten von E-Mails immer weiter zurückgehen. Die Akzeptanz von Newslettern und E-Mails hat unter dem hohen Spam-Aufkommen gelitten.
Die Folge davon ist, dass so manche Werbe-E-Mail bereits im Spamfilter hängen bleibt. Und die Newsletter, die es ins E-Mail-Postfach des Empfängers schaffen, werden immer öfter ungelesen in den virtuellen Papierkorb geworfen.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass gerade einmal noch rund jede sechste E-Mail überhaupt geöffnet und gelesen wird. Damit haben sich die Öffnungsraten von E-Mails in den vergangenen zehn Jahren mehr als halbiert.
Doch auch klassische Werbebriefe haben es nicht leicht. Viele Empfänger sind schlichtweg genervt, wenn schon wieder irgendwelche Werbepost im Briefkasten liegt. Werbebriefe, die auf den ersten Blick offensichtlich Werbung sind und ohne persönliche Adressierung daherkommen, wandern oft auf direktem Wege in den Mülleimer.
Persönlich adressierte Werbebriefe werden zwar häufiger geöffnet und gelesen. Aber auch sie landen oft ohne nennenswerte Resonanz im Papierkorb.
Handgeschriebene Post weckt positive Gefühle.
Um mit ihrer Werbung potenzielle Kunden tatsächlich zu erreichen, müssen sich die Unternehmen also etwas Überraschendes, Außergewöhnliches einfallen lassen. Und genau an dieser Stelle kommen die handgeschriebenen Briefe ins Spiel. Auch einen handgeschriebenen Brief muss der Empfänger zwar öffnen und lesen.
Aber die Öffnungsrate von handgeschriebener Post liegt bei weit über 90 Prozent. Dies haben mehrere, voneinander unabhängige Studien ergeben. Ein Grund für diese hohe Öffnungsrate ist, dass handgeschriebene Post inzwischen sehr selten geworden ist.
Ämter und Unternehmen schreiben ihre Briefe per Computer und im privaten Bereich erfolgt die Kommunikation überwiegend per Telefon, SMS oder E-Mail. Ganz klassisch und traditionell werden Briefe heute bestenfalls noch zu besonderen Anlässen geschrieben. Umso größer ist der Überraschungseffekt, wenn sich im Briefkasten noch ein echter Brief, von Hand adressiert und mit einer richtigen Briefmarke anstelle eines schnöden Poststempels, findet. Gleichzeitig ruft ein handgeschriebener Brief angenehme Gefühle und positive Erinnerungen hervor.
Diese Kombination aus Überraschungsmoment, Neugier und positiven Assoziationen führt dazu, dass der Empfänger einen handgeschriebenen Brief fast immer öffnet und liest. Und während der Empfänger den handgeschriebenen Brief in den Händen hält und liest, gilt seine volle Aufmerksamkeit den geschriebenen Zeilen.
Nicht zu vergessen ist aber auch, dass bislang kaum ein Unternehmen Handgeschriebenes als Marketinginstrument einsetzt. Allein schon deshalb ist diese Form der Werbung außergewöhnlich und hebt sich deutlich von der breiten Masse ab.
Handgeschriebenes als Marketinginstrument ist nicht zwingend teurer.
Auch wenn viele Unternehmen das Potenzial, das in handgeschriebenen Werbebriefen steckt, durchaus erkannt haben, zeigen sie sich äußerst zögerlich. Sie fürchten den großen Aufwand und die hohen Kosten. Es ist zwar richtig, dass handgeschriebene Werbebriefe zeit-, arbeits- und kostenintensiver sind als maschinell erstellte Post oder automatisierte Newsletter.
Doch das Ganze relativiert sich, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis zugrunde gelegt wird. So bringt selbst eine vergleichsweise sehr kostengünstige Werbemaßnahme wie ein Newsletter letztlich nicht viel, wenn die Streuverluste riesig sind, die Öffnungs- und Leserate dürftig ausfällt und die Werbemaßnahme folglich kaum eine Wirkung zeigt.
Setzt das Unternehmen hingegen auf ein Werbeinstrument, das zwar zunächst höhere Kosten verursacht, im Ergebnis aber nahezu alle Adressaten erreicht und auf große Resonanz stößt, ist das Werbebudget wesentlich effektiver genutzt. Unterm Strich kann das Unternehmen so sogar Kosten einsparen.
Ein handgeschriebener Werbebrief ist ein Türöffner.
Bleibt nur noch die Frage nach der Umsetzung. Natürlich wird kein Unternehmen zahlreiche Mitarbeiter abstellen können, die tausende Werbebriefe von Hand schreiben. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Es gibt einige Dienstleister, die sich um die Durchführung einer handschriftlichen Werbekampagne kümmern.
Die Anbieter übernehmen dabei das Schreiben der Briefe, das Adressieren der Briefumschläge und den Versand der Werbepost für das werbende Unternehmen. Möchte das Unternehmen die Wirkung von Handgeschriebenem als Marketinginstrument erst einmal testen, kann es zunächst auch nur die Briefumschläge handschriftlich adressieren.
Frankiert mit einer echten Briefmarke findet der Empfänger so einen Brief vor, der wie ein richtiger Brief und nicht wie Werbepost aussieht. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Empfänger diesen Brief öffnet und liest, ist dadurch sehr groß. Alles Weitere hängt dann vom Inhalt ab. Denn auch ein handgeschriebener Werbebrief wird nur dann den gewünschten Erfolg bringen, wenn er das Interesse des Kunden an dem Angebot weckt.
Aber durch seine originelle Form wirkt der handgeschriebene Werbebrief wie ein Türöffner und schafft die Grundlage dafür, dass sich der Empfänger überhaupt mit dem Angebot beschäftigt. Die erste große Hürde ist damit auf jeden Fall schon genommen.
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Thema: Handgeschriebenes als Marketinginstrument
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