Infos und Anleitung zur ABC-Analyse

Infos und Anleitung zur ABC-Analyse  

Die ABC-Analyse gehört zu den grundlegenden Werkzeugen der Betriebswirtschaftslehre und ermöglicht die Darstellung und die Analyse der aktuellen Ist-Situation.

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Davon ausgehend wird es möglich, Planungen und Entscheidungen zu weiteren, zielgerichteten Aktivitäten und Maßnahmen zu treffen, um auf diese Weise vorhandene Potenziale auszuschöpfen und bestehende Prozesse zu optimieren. Kernsaspekt der ABC-Analyse ist dabei die Zuordnung der ausgewählten Objekte in die Klassen A, B oder C.

Im Wesentlichen geht es somit darum, Prioritäten zu definieren, zu identifizieren und die gewonnen Erkenntnisse zielgerichtet umzusetzen.

Wie dies konkret funktioniert, erklärt die folgende Übersicht mit den wichtigsten Infos und Tipps im Sinne einer Anleitung zur ABC-Analyse: 

Welche Ziele verfolgt die ABC-Analyse?

Bei der ABC-Analyse geht es im Wesentlichen darum, die aktuelle wirtschaftliche Lage eines Unternehmens zu ermitteln und zu analysieren, um darauf aufbauend die Effizienz zu steigern. Dies wird möglich, indem die ausgewählten Objekte einer der drei Klassen zugeordnet werden.

Daraus lässt sich wiederum ablesen, in welchen Bereichen das Unternehmen bereits optimal aufgestellt ist und wo mögliche, noch nicht ausgeschöpfte Potenziale vorhanden sind. Gleichzeitig liefert die Analyse aber auch eine mögliche Entscheidungsgrundlage dafür, welche Bereiche wirtschaftlich betrachtet besser aufgegeben werden sollten.

Insofern ist die ABC-Analyse ein Instrument, um Prioritäten zu erkennen und Potenziale zu ermitteln, mit der Absicht, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern.  

Wie wird die ABC-Analyse durchgeführt?

Die Grundlage der ABC-Analyse bildet die Einteilung ausgewählter Objekte in Gruppen, die anschließend in einer Art Rangliste angeordnet werden. Dabei steht Klasse A für die größte Wichtigkeit oder Bedeutung, die Klasse B für mittelgroße Wichtigkeit oder Bedeutung und die Klasse C für die kleinste Wichtigkeit oder Bedeutung.

In den meisten Fällen erfolgt die Einteilung dabei anhand von Zahlen und Daten wie etwa dem Absatz. Wird die ABC-Analyse beispielsweise im Hinblick auf Kunden durchgeführt, würden die Kunden, die für die größten Umsätze über einem bestimmten Wert sorgen, in die Klasse A eingeordnet werden. Kunden mit mittelgroßen Umsätzen würden sich in Klasse B befinden und Kunden mit geringen Umsätzen in Klasse C.

Dadurch ergibt sich eine Rangliste, bei der die Kunden mit den größten Umsätzen an der ersten Stelle und die Kunden mit den geringsten Umsätzen an der letzten Stelle stehen. Innerhalb der einzelnen Gruppen können dann weitere Ranglisten erstellt werden, um so eine Entscheidungs- und Planungsgrundlage für weitere Maßnahmen zu schaffen. 

In welchen Bereichen wird die ABC-Analyse durchgeführt?

Die ABC-Analyse lässt sich bei unterschiedlichsten Fragestellungen nutzen. Grundsätzlich basiert die ABC-Analyse dabei auf dem sogenannten Pareto-Prinzip, geht also davon aus, dass 80 Prozent der Ergebnisse aus 20 Prozent der eingesetzten Kapazitäten resultieren.

Typische Anwendungsbereiche der ABC-Analyse finden sich überall dort, wo komplexe Zahlen und Datenmengen nachvollziehbar gemacht werden sollen, angefangen bei der Kunden- und Lieferantenstruktur über die Lagerhaltung und den Materialeinsatz bis hin zum Controlling oder dem Rechnungswesen. Daneben kann die ABC-Analyse aber auch im Personalbereich oder im Management angewandt werden.

  

Beispiel: Kunden.

Im Zusammenhang mit der Kundenstruktur analysiert die ABC-Analyse die Umsätze, die Kunden erzielen. Damit wird ersichtlich, welche Kunden von besonderer Bedeutung für das Unternehmen sind. Gleichzeitig zeigt die Analyse auf, wo Potenziale nicht voll ausgeschöpft werden, beispielsweise weil die aktuellen Marketingmaßnahmen eine bestimmte Kundengruppe nicht effektiv genug erreichen.

Daraus kann aber nicht nur abgeleitet werden, wo Verbesserungen und weitere Maßnahmen notwendig sind, sondern auch, bei welchen Kundengruppen sich weitere Aktivitäten letztlich nicht lohnen.

Ein Nebenresultat der ABC-Analyse ist aber auch die Erkenntnis, welche Kunden die Unternehmensumsätze am stärksten beeinflussen, was wiederum im Hinblick auf die Marktpositionierung und das Image von Bedeutung ist.  

Beispiel: Lieferanten

Im Hinblick auf die Lieferantenstruktur beantwortet die ABC-Analyse in erster Linie die Frage, welche Lieferanten welches Einkaufsvolumen ausmachen.

Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn es darum geht, alternative Bezugsquellen zu identifizieren, um auf diese Weise die Abhängigkeit von einem oder wenigen Lieferanten zu mindern.  

Beispiel: Personal

Im Personalbereich kann die ABC-Analyse genutzt werden, um Mitarbeiter nach ihrer Motivation und ihrer Leistung zu beurteilen. So könnten besonders motivierte und erfolgreiche Mitarbeiter beispielsweise in Gruppe A eingeteilt werden, während die Mitarbeiter in Gruppe B zwar ihre Arbeit gut machen, aber wenig Engagement und eigene Ideen zeigen.

In Gruppe C könnten dann die Mitarbeiter eingeordnet werden, die letztlich nur mitlaufen oder wenig erfolgreich agieren. Dadurch wird es dann möglich, die Mitarbeiter gezielt zu fordern und zu fördern und damit letztlich die Motivation und eine Personalführung im Sinne des Unternehmens zu realisieren.  

Die Vorteile und Nachteile der ABC-Analyse

Zu den Vorteilen der ABC-Analyse gehört, dass sie die aktuelle Ist-Situation darstellt. Da sie weder Prognosen für die Zukunft macht noch die Vergangenheit berücksichtigt, ermöglicht sie, Maßnahmen und Aktivitäten zu entwickeln, die sich konkret auf den momentanen Zustand beziehen und diesem gerecht werden.

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Methode auch bei großen Datenmengen recht einfach anzuwenden ist, weil sie sich immer nur auf die wesentlichen Faktoren beschränkt und diese übersichtlich darstellen kann. Hinzu kommt, dass die ABC-Analyse für viele unterschiedliche Fragestellungen geeignet und damit flexibel nutzbar ist.

Diese Vorteile sind letztlich jedoch auch die Nachteile der ABC-Analyse. Da die ABC-Analyse nur die aktuelle Situation berücksichtigt, fließen weder Entwicklungen in der Vergangenheit samt deren Ursachen noch mögliche Entwicklungen in der Zukunft in die Beurteilung ein. Zudem konzentriert sich die Analyse immer nur auf ein Kriterium, in den meisten Fällen den Umsatz oder die Kosten. Als Grundlage für Entscheidungen reicht ein einziger Faktor jedoch in aller Regel nicht aus.

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