Infos und Fakten zum Thema Outplacement

Die wichtigsten Infos und Fakten zum Thema Outplacement 

Hinter dem Outplacement, das im Deutschen teils auch als Außenvermittlung bezeichnet wird, verbirgt sich eine Dienstleistung, die ein Unternehmen für seine ausscheidenden Mitarbeiter finanziert. Konkret besteht das Outplacement dabei in einer Beratung und einer professionellen Hilfestellung, durch die die betroffenen Mitarbeiter innerhalb recht kurzer Zeit einen neuen Job in ähnlicher Position finden sollen.

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Ursprünglich stammt das Outplacement aus den USA. Seinerzeit richtete die Teilstreitkraft des Heeres der US Army Beratungsstellen ein, um die Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA zurückkehrten, wieder im zivilen Berufsalltag unterzubringen.

Später nahmen die Psychologen John Drake und Jerry Beam die Idee wieder auf und gründeten 1967 das erste Unternehmen für Outplacement-Beratungen. In Europa gibt es qualifizierte Beratungsunternehmen seit den 1990er-Jahren.

Was sich nun aber konkret hinter der Außenvermittlung verbirgt, wie sie funktioniert und worauf es dabei zu achten gilt, erklärt die folgende Übersicht mit den wichtigsten Infos und Fakten zum Thema Outplacement:   

Was ist Outplacement genau?

Es kann viele unterschiedliche Gründe dafür geben, weshalb ein Unternehmen die Anzahl seiner Mitarbeiter reduziert und Personal entlässt. Möglich ist beispielsweise, dass Arbeitsplätze an andere Standorte verlagert werden, aber auch Fusionen, Firmenübernahmen, Absatzschwierigkeiten, notwendige Rationalisierungen oder eine Insolvenz können Ursachen sein.

Durch ein Outplacement entlässt das Unternehmen die betroffenen Mitarbeiter aber nun einfach nur, sondern stellt ihnen einen Berater zur Seite. Bei diesem Berater handelt es sich um einen externen Experten, der die Mitarbeiter auf ihrem Weg in eine neue Arbeitsstelle begleitet, angefangen bei der Jobsuche bis hin zu den Vertragsverhandlungen.

Die Kosten dieser Dienstleistung übernimmt der bisherige Arbeitgeber.  

Warum ein Outplacement?

Grundsätzlich könnte das Unternehmen die Mitarbeiter natürlich einfach entlassen, denn kein Unternehmen ist dazu verpflichtet, sich darum zu kümmern, ob entlassene Mitarbeiter einen neuen Job finden oder ob nicht. Aber trotz der Kosten kann auch das Unternehmen von einem Outplacement profitieren und zwar insbesondere dann, wenn viele Mitarbeiter auf einmal entlassen werden.

Kein Unternehmen möchte schließlich wegen seiner fragwürdigen Personalpolitik in die Schlagzeilen geraten und die wenigsten Unternehmen können sich einen solchen Imageschaden leisten. Ein anderer Aspekt ist, dass durch das Outplacement zeit- und kostenintensive Verfahren vor dem Arbeitsgericht vermieden werden können und anstatt hohe Abfindungen zu finanzieren, kümmert sich das Unternehmen um die Vermittlung in einen neuen Job.

Für die betroffenen Mitarbeiter bietet das Outplacement durchaus Vorteile. Dies liegt in erster Linie daran, dass ohnehin feststeht, dass das Arbeitsverhältnis nicht mehr fortgeführt werden wird. Durch das Outplacement stellt der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern nun einen neutralen und fairen Partner zur Seite, der ihn darin unterstützt, auf dem Arbeitsmarkt schnell wieder Fuß zu fassen.

Gerade für solche Arbeitnehmer, für die es aufgrund ihres Kompetenzprofils, ihres Alters oder anderer Faktoren schwierig werden dürfte, einen neuen Job in adäquater Position zu finden, kann die Außenvermittlung eine sehr viel bessere Lösung sein als eine Abfindung.   

Wie läuft das Outplacement ab?

Ein Outplacement gliedert sich in mehrere Phasen. Zuerst erfolgt eine Analyse, in der die persönlichen Stärken und Schwächen ermittelt, die beruflichen Interessen und Ziele definiert und ein konkretes Kompetenz- und Qualifikationsprofil erstellt werden.

Nach eventuell notwendigen Schulungen und Weiterbildungen sowie motivierenden Beratungsgesprächen folgt die Bewerbungsphase. Ist ein neuer Job gefunden, steht der Outplacement-Berater dem Mitarbeiter schließlich bei den Vertragsverhandlungen oder auch einer Existenzgründung bei. Umgesetzt wird ein Outplacement dabei in einer von drei möglichen Varianten.

Bei einer befristeten Einzelberatung kümmert sich der Berater jeweils einzeln um einen Mitarbeiter. Der Zeitraum für die Beratung und Unterstützung ist dabei im Vorfeld festgelegt und beläuft sich üblicherweise auf drei bis zwölf Monate. Während dieses Zeitraumes gilt der Mitarbeiter noch als beschäftigt und erhält sein monatliches Entgelt weiterhin von seinem bisherigen Arbeitgeber. Findet sich während des Beratungszeitraumes jedoch kein neuer Job, ist der Mitarbeiter auf sich alleine gestellt. Als zweite Variante gibt es die unbefristete Einzelberatung. Hier wird der Mitarbeiter zeitlich unbegrenzt solange beraten und unterstützt, bis er eine geeignete Stelle gefunden und die Probezeit überstanden oder sich erfolgreich selbstständig gemacht hat.

Scheitert der Mitarbeiter in der Probezeit, wird die Beratungsleistung wieder aufgenommen. Da dies jedoch die teuerste Variante des Outplacement ist, kommt sie in aller Regel nur bei Führungskräften zur Anwendung. Die dritte Variante ist die Gruppenberatung.

Hierbei werden über einen befristeten Zeitraum nicht einzelne Mitarbeiter, sondern Mitarbeitergruppen oder gar ganze Abteilungen gleichzeitig betreut. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn die Mitarbeiter ähnliche Qualifikationsprofile aufweisen und daher gemeinsam geschult und beraten werden können. Umgesetzt wird die Gruppenberatung häufig, indem spezielle Transfergesellschaften gegründet werden.  

Die Kosten für ein Outplacement und die Wahl eines geeigneten Beraters

Ein Outplacement verursacht hohe Kosten, wobei die konkrete Kostenhöhe davon abhängt, in welcher Variante das Outplacement stattfindet und wie viele Mitarbeiter betreut werden. Dennoch können sich die Kosten für das Unternehmen rechnen, weil es auf diese Weise nicht nur einen Imageschaden verhindern, sondern auch teure Gerichtsprozesse und hohe Abfindungen umgehen kann.

Hinzu kommt, dass Verträge mit festen, langen Laufzeiten, beispielsweise von Vorstandsmitgliedern oder Führungskräften, durch die Vermittlung in eine andere Position häufig vorzeitig aufgelöst werden können. Mittlerweile gibt es zahlreiche Unternehmen, die sich auf Outplacement-Beratungen spezialisiert haben.

Für die Auswahl eines geeigneten Beraters sind aus Sicht des Unternehmens dabei letztlich nur zwei Kriterien entscheidend. Zum einen sollte der Berater Wissen und Können im Bereich Outplacement vorweisen können und zum anderen muss er die jeweilige Branche und die Berufsfelder der zu vermittelnden Mitarbeiter detailliert kennen.

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